«mama rocks» im Fokus: „Wir zeigen das Elternleben, wie es wirklich ist.“

Deborah und Jérôme bloggen für mamarocks.ch (Foto: Corinne Chollet Fotografie)

Deborah und Jérôme bloggen seit 2016 auf www.mamarocks.ch. «To rock» bedeutet zum einen «wiegen». Für das Paar ein Sinnbild für die Liebe und den Schutz, den sie den Kindern geben. Andererseits hat «to rock» natürlich auch mit «Rock‘n‘Roll» zu tun. Deborah und Jérôme rocken das Elternsein und versuchen, sich nicht wegen Kleinigkeiten verrückt zu machen.

Liebe Deborah, lieber Jérôme, wie seid ihr zum Bloggen gekommen?

Deborah: Wir haben 2013 geheiratet. Zu dieser Zeit gab es fast keine guten deutschsprachigen Hochzeitsblogs (dies ist übrigens auch heute noch nicht der Fall). Ich startete also kurzerhand meinen eigenen Blog Mademoiselle No More. Als ich dann zwei Jahre später schwanger war, begann ich, auf unserem Blog auch über unsere neuen Herausforderungen als Eltern zu schreiben. Schnell wurde klar, dass die Themen Familie, Mutterschaft und Kinder so umfassend sind, dass sie einen eigenen Blog verdienen. Mamarocks.ch war geboren.

Worüber bloggt  ihr?

Deborah: Wir wollen auf diesem Blog nicht über andere Familien und Erziehungsstile urteilen, sondern allen Mamas und Papas helfen, den richtigen Weg zu finden. Wir wollen für sie da sein, egal ob sie mit ihrem Nachwuchs schöne Momente erleben oder gerade eine schwierige Phase durchmachen.

Was ist für euch das Schönste am Bloggen? Was am Schwierigsten?

Deborah: Das Allerschönste für mich ist, wenn mir andere Eltern für meine Artikel danken. Wenn Sie froh sind, dass vielleicht mal jemand ausgesprochen hat, was sie insgeheim schon lange denken. Oder ich einen Artikel geschrieben habe, der ihnen Hilfestellung bei ihren Herausforderungen im Elternalltag bietet. Am Schwierigsten sind für mich Paid-Post-Verhandlungen. Besonders dann, wenn alle gerne umsonst einen Artikel hätten, weil sie ja kein Budget haben…

Mamablogs hat es wie Sand am Meer? Was zeichnet euren Blog aus?

Deborah: Ich bin langjährige Journalistin, kann also schreiben. Zudem traue ich mich Themen anzusprechen, mit denen ich potentiell auch mal anecke. Ich nehme kein Blatt vor den Mund, schreibe, wenn bei uns zu Hause mal nicht alles in bester Ordnung ist. Gleichzeitig sind mir aber auch schöne, authentische Bilder wichtig. Zudem sind unsere Kinder mit Aplasia Cutis Congenita, einem seltenen Hautdefekt, zur Welt gekommen. Leider weiss man nur sehr wenig darüber. Wir möchten den Austausch mit anderen betroffenen Eltern fördern und Aufklärungsarbeit leisten.

Wofür liebt euch eure Community?

Deborah: Wir sind authentisch. Unser Insta-Feed ist nicht perfekt. Wir zeigen das Elternleben, wie es wirklich ist. Unsere Leser/Innen können sich mit uns identifizieren.

Wie viel Zeit investiert ihr fürs Bloggen?

Deborah: Das kommt drauf an. Im November läuft meistens mehr, als zum Beispiel während der Sommerferien. Es sind aber schon ein paar Stunden pro Woche. Durchschnittlich hätte ich es für mich persönlich auf en 10-Prozent-Pensum geschätzt. Bei Jérôme kommt sicher nochmal die gleiche Zeit dazu.

Wie unterstützt ihr euch gegenseitig beim Bloggen?

Jérome: Als Journalistin ist Deborah der kreative Kopf und für das Schreiben der meisten Artikel zuständig. Ich versuche ihr dafür, so viel administratives wie nur irgendwie möglich abzunehmen. Ich behalte den Überblick über die Mailbox und die Buchhaltung, kümmere mich um die Webseite, und schreibe ab und zu aber auch selber Beiträge.

Wie hat sich das Bloggen in den letzten Jahren verändert? Wie habt ihr euch selber professionalisiert?

Jérome: Die ersten Jahre war es einfach, auf Social Media zu wachsen, und auch die Reichweite der verschiedenen Kanäle war viel grösser. Mittlerweile läuft da ohne Bezahlung meist nicht mehr so viel. Man muss ich auch um immer mehr Sachen kümmern. Datenschutz, Buchhaltung, etc.

Deborah: Was die Familienblogs angeht, so hat eine Konsolidierung stattgefunden. Es gibt nicht sehr viele Blogs die älter als 5 Jahre sind. Viele unterschätzen den Aufwand.

Wie werden sich die Blogszene und das Influencer Marketing in der Schweiz eurer Meinung nach entwickeln?

Jérome: Social Media verändert sich. Plattformen kommen und gehen, aber der klassische Blog wird bleiben. Es reicht aber nicht mehr, einfach nur einen Blog zu haben, man muss auch auf den anderen Kanälen präsent sein. Sonst geht man unter.

Wo seht ihr euren Blog in fünf bis zehn Jahren?

Deborah: Wir hoffen, dass unsere Community mit uns mitwächst. Auch mit Kindern im Teenageralter kann man das Elternsein ja noch rocken. Wir hoffen es zumindest.

Weshalb seid ihr Mitglied im Netzwerk Schweizer Familienblogs?

Jérome: Als Co-Gründer glaube ich natürlich zu 100% an die Idee des Netzwerks. Zusammen sind wir stärker und erreichen mehr Aufmerksamkeit als Alleine.

Was macht für euch einen glaubwürdigen Blog aus?

Deborah: Ganz einfach: Authentizität. Wenn sich zum Beispiel ein Blog in eine bestimmte Richtung positioniert und dann Produkte bewirbt, das dieser Richtung komplett widerspricht, ist das für mich einfach nicht mehr glaubwürdig.

Gibt es für euch No Gos beim Bloggen?

Deborah: Schreibfehler. Entschuldigung, da spricht die Journalistin aus mir. Und natürlich, wenn Paid Posts oder Pressereisen nicht als solche deklariert werden.

Wie können Bloggerinnen und Blogger voneinander profitieren, sich gegenseitig unterstützen?

Deborah: Ich teile mein Wissen und meine Erfahrungen gerne mit anderen Bloggern. Baue auch eine persönliche Beziehung auf, empfehle sie bei Kooperation, wenn das Timing oder das Produkt für uns vielleicht gerade nicht stimmt. Mir ist allerdings wichtig, dass diese Unterstützung auf Gegenseitigkeit beruht.

Vielen Dank, liebe Deborah, lieber Jérôme, für den Blick hinter die Kulissen eurer Blogger-Tätigkeit!

Alle Kanäle, über die ihr mamarocks.ch folgen könnt, findet ihr in ihrem Profil.

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